Wushu ist der chinesische Sammelbegriff für die chinesischen Kampfkünste. Andere Bezeichnungen dafür sind Guoshu (= Nationale Kunst) oder Quanfa (= Methode der Faust(kampftechnik)). Im Westen wird häufig fälschlicherweise der Begriff Kung Fu (chinesisch gongfu=Etwas durch geduldige/harte Arbeit Erreichtes) verwendet.
Innere und äußere Kampfkunst
Die chinesischen Kampfkünste (Wushu) werden grundsätzlich in die äußeren Kampfkünste (Weija Quan) und in die inneren Kampfkünste (Neija Quan) unterschieden. Zu den äußeren Kampfkünsten zählen z.B. das Shaolin Kung Fu, Tang Lang (Mantis) und Wing Chun Kuen. Zu den inneren Kampfkünsten gehören die Systeme Xing Yi Quan (Hsingl), Bagua Zhang, Liu He Ba Fa, TaijiDao und Tai Chi Quan.
Was ist TaijiDao?
Das TaijiDao-System ist ein vollständiges Trainingssystem der inneren Kampf-, Selbstheilungs- und Selbstkultivierungskünste Chinas. Es vereint auf der Basis der daoistischen Philosophie und der Erkenntnisse der traditionellen chinesischen Kultur der Lebenspflege und Medizin den Kerngehalt der drei großen inneren Kampfkünste Taijiquan, BaguaZhang und Xingyiquan und des Qi Gong miteinander.
Durch über 35 Jahre der intensiven Forschung konnten durch Meister Shen Xijing viele uralte und in weiten Teilen Chinas schon in Vergessenheit geratene Übungs- und Trainingsmethoden wieder belebt und so vor dem Aussterben bewahrt werden.
Dadurch ist im TaijiDao-System die ganze ursprüngliche Fülle und Tiefe hoch wirksamer traditioneller Trainingsmethoden erhalten geblieben. Dazu gehören insbesondere die traditionellen Grundlagentrainingsmethoden (GongFa), die es dem Übenden erst ermöglichen, sich die inneren Aspekte (Jing, Qi, Shen) des Trainings anzueignen und sie mit den äußeren, körperlich-strukturellen Aspekten zu verbinden.
Im Bereich des gesundheitsorientierten Grundlagentrainings (Yang Sheng Gong Fa) werden unter anderem vollständige Systeme der liegenden (Wo Gong), sitzenden (Zuo Gong) und stehenden Meditation (Zhan Zhuang Gong), der Atemschulung (TuNa Gong), des Energie-Leitens (DaoYin Gong) sowie der Energie-Aufnahme (Cai Qi Gong) und -Verdichtung (Dan Gong) unterrichtet. Dieser Bereich bildet die Grundlage für das Training der Kampfkunstgrundlagen (Gong Fu Gong Fa). Hier werden spezielle Übungssysteme zur Entwicklung von Spiralkräften (Chan Si Gong & Chan Si Bang) und Explosionskraft (Tan Tu Gong) sowie zur Verwirklichung der 13 grundlegenden (inneren) Energien des Taiji (Taiji Shi San Shi) gelehrt. Darauf aufbauend kann im Umgang mit speziellen Geräten in einer Art ganzheitlichem Krafttraining gelernt werden innere und äußere Aspekte zu verbinden. Zu diesem Bereich gehören der Taiji-Ball (Taiji Qiu), der 4-Meter-Stab (Taiji Da Gan) und der Taiji-Krug (Taiji Dou).
Da sich dem Übenden durch dieses Grundlagentraining besonders schnell die körperlichen, geistigen und energetischen Prinzipien der Inneren Kampfkünste erschließen, kann er sich im darauf folgenden Grundschul- und Formentraining sehr schnell zu deren wesentlichen Bedeutung vorarbeiten und sie damit tief durchdringen.
In diesem Bereich können neben grundlegenden Techniken aus dem Taijiquan, BaguaZhang und Xingyiquan (Grundschule – Ji Ben Gong) verschiedene Hand- und Waffenformen erlernt werden. Den Kern des Formtrainings bilden dabei die Syntheseformen des TaijiDao, die in bestechender Art und Weise die Weichheit und Zentriertheit des Taijiquan, mit der Explosivität und Gesunkenheit des Xingyiquan und der Wendigkeit des BaguaZhang kombinieren. Darauf aufbauend können grundlegende und fortgeschrittene Formen der drei großen inneren Kampfkünste erlernt werden, so dass je nach Neigung verschiedene Trainingsschwerpunkte gesetzt werden können.
Ein ausgefeiltes Vertiefungsstufenkonzept für das Formentraining erlaubt es dem Übenden dabei, sich sowohl die gesundheitlichen und meditativen, als ggf. auch die kämpferischen Dimensionen aller Formen voll zu erschließen.
Im Bereich der Waffenformen kann neben Grundübungen und Formen in den Bereichen Schwert, Säbel, 13-Hände-Stock, Langstock, Speer, Hellebarde, Krückstock, Peitsche und Doppeldolch auch die kämpferische Anwendung dieser Waffen erlernt werden.